Wie heißt es so schön bei Google…
Die Local Guides sind eine globale Community von Entdeckern…
Wow, das klingt toll. Ich darf beim großen Kartennetzwerk von Google mitmachen und werde dafür belohnt. Der Dienst selbst ist nicht mehr ganz frisch. Ich bin jedoch die Tage erst darüber gestolpert.
Was sind Google Local Guides und was springt dabei für mich raus?
Als Einstieg und zur Information über dieses Programm eignet sich dieser Link.
Alles dreht sich um Google Maps, um die Qualität und Quantität von Informationen zu bestimmten Orten auf der Welt. Der Teilnehmer in der Community erhält Punkte für seine Mitarbeit. Punkte gibt es durch Einreichen von Bewertungen (1 Punkt) und Rezensionen (5 Punkte), Hochladen von Fotos (5 Punkte pro Bild) sowie der Überprüfung und Bestätigung von Informationen/Fakten zu Orten in der Nähe (je 1 Punkt).
Manchmal fragt Google auch, ob du einen Ort genauer kennst und stellt dir dazu spezielle Fragen (1 Punkt je Antwort). Wenn du einen neuen Ort in Google Maps hinzufügst, bekommst du 15 Punkte. Nicht schlecht könnte man meinen.
Nun ja, die angeblichen Vorteile für Local Guides, die ein bestimmtes Level erreicht haben, sind die eine Sache. Viel interessanter ist ja, wie Google es versucht und schafft, die große Nutzerschaft (und ja, Google hat eine Menge User) dazu zu bewegen, hier mitzumachen. Ihre Zeit zu opfern und mobile Bandbreite abzuzwacken.
Natürlich fühlt man sich geehrt als Teil eines großen Ganzen zu sein. Schon etwas elitär könnte man sagen. Ein Local Guide ist nicht irgendwer, sein Wort soll Gewicht haben und weltweit gelesen werden.
Darüber hinaus fällt es mir schwer, konkrete Vorteile auszumachen, ein Local Guide zu sein.
Kritikpunkte, die mir einfallen
Die Logos, die den jeweiligen Stufen vergeben werden (beginnend ab Stufe 4 mit 250 Punkten), gleichen sich stark. Das hat optisch kaum Mehrwert. Zum Vergleich das Bild oben mit Level 3 (hier gibt es noch keine optische Ergänzung) und das untere Bild mit Level 5 (Sternchen rechts unten im Avatar).
Die Frage ist auch, ob Bewertungen dadurch einen Mehrwert für den Leser und Finder der Rezension erfahren, wenn dem Schreiber bewusst ist, dass er einfach nur kurz „OK“ schreiben bräuchte. Er bekommt die Punkte und dem Leser hilft es nicht wirklich.
Keine Ahnung ob man dieses Programm dauerhaft als Anwender und Mitmacher durchhält, oder ob das Interesse bald nachlässt.
Vielleicht fühlt sich der ein oder andere jedoch durch dieses Programm ermutigt, mal durch seine eigene Nachbarschaft zu wandern und lokal! unterwegs zu sein, sich umzusehen und schauen, was es dort alles so gibt. „Ach, ich wusste ja gar nicht, dass die hier auch einen Laden haben…“.
Meine Erfahrung: Auf Reisen kann ich einfach eine Bewertung da lassen, wenn ich das Lokal oder den Supermarkt verlasse. Dann sind die Eindrücke noch frisch.
Und ich habe tatsächlich im letzten Urlaub einen neuen Standort hinzugefügt, weil es das tolle Café in Google Maps noch nicht gab. Eine erste Rezension geschrieben und Bilder hochgeladen. In der Zwischenzeit wurde der Beitrag schon über 100 mal angesehen. Hat auch was.
Soll ich ein Local Guide werden?
Die Frage ist so einfach und schwer zugleich zu beantworten. Das liegt wie immer an euch selbst.
Ich finde die Idee dahinter gut, weil so die Informationen direkt von den Usern vor Ort kommen. Das kann den konsumierenden Leuten da draußen durchaus helfen, wenn sie Google Maps nutzen (was ja in Deutschland oft der Fall ist).
Für einen selbst als Guide sind wenig faktische Anreize zu erkennen. Da zählt das Ego mehr, Teil einer globalen Community zu sein. Und es ist schön, seine eigens verfassten Rezensionen und Bilder für andere Nutzer verfügbar zu machen. Die regelmäßigen E-Mails von Google mit ein paar Statistiken zu seinem persönlichen Account finde ich durchaus interessant.
Wie sieht es bei euch aus – habt ihr weitere Hinweise? Nutzt ihr das Programm bereits? Dann rein damit in die Kommentare.
Update 11.08.
Michael hat dazu eine interessante Frage auf Anchor gestellt. Verfolge die Diskussion unter https://anchor.fm/stefboettcher.
Bild von Pexels
Ich bin auch Google Local Guide. (Derzeit Level 5
Das Konto hatte ich mir ursprünglich primär angelegt um meine mit der StreetView-App erzeugten 360°Fotos nach GoogleMaps hochladen zu können.
Zwischenzeitlich habe ich schon einige Orte erstellt, Fotos in GoogleMaps geteilt bin da recht aktiv unterwegs.
Hi Frank. Danke für deine Rückmeldung.
Ja, StreetView war auch eine Anlaufstelle als ich das ausprobiert habe. War mir dann doch zu öffentlich und irgendwie komisch, mich auf die Straße zu stellen und Bilder einmal um mich rum zu machen.
Meist mache ich die 360°-Bilder eher an Orten, die nicht sonderlich überlaufen sind.
Anbei der Link zu meinem Profil
https://www.google.de/maps/contrib/114483435091552352538/photos/@50.5540743,9.673358,9z/data=!4m3!8m2!3m1!1e1?hl=de
Ah, cool. Schon fast 100.000 Ansichten. Glückwunsch! 🙂
Hallo Stef
Zuerst mal Respekt für das was du geschrieben hast! Du hast es richtig gesehen und richtig geschrieben.
Es ist wirklich unglaublich wie google es immer wieder schafft, das Sie gratis Informationen von Ihren Users erhalten und auch das ganze abspeichern!
Das mit den Punkten und Level finde ich auch unglaublich! Die möchten einem motivieren mitzumachen.
Danke für diesen Artikel!
Danke dir, Martin für deine Antwort.
Ja, die Plattformen und Firmen sind da sehr erfinderisch und locken mit vermeindlichen Vorteilen ihre User.
Mir macht es Spaß, das ist doch was. 😉
Hi stef,
bin durch Zufall auf Deinen Blog gestoßen und wollte mal kurz einen Kommentar zu dem Thema hinterlassen. Ja – Google sammelt kostenfrei zu lachhaften „Prämien“ top aktuelle Informationen bei Google Guides ein. Das ist die eine Seite der Medaille. Bin selbst dabei (Level 6 – 72.000 Foto views) und – finde es sinnvoll. Es gibt ne Unmenge Hotels, Restaurants etc. die ne schicke Fassade haben und hinter den Kulissen ist es manchmal traurig. Durch meinen Job bin ich viel unterwegs – und sehe Hotels auch von innen mit anderen Augen z.B. Der Mehrwert ist auf jeden Fall für die Besucher und Leser der Guides da – vorausgesetzt, die Bewertungen sind inhaltsreich und sachlich. Leider sind genug Leute unterwegs, die aus Spaß Müllbewertungen schreiben. Umgekehrt kann man sich wohl auch Topbewertungen kaufen – hab ich gehört. 🙂 Um es am Ende noch zu erwähnen – die sogenannten Boni bei Google für Guides sind wohl eher ne Lachnummer. Sollte jemand auf die Idee kommen, da ein Gegenmodell mit hochwertigen Boni und Prüfung der Bewertungen aufzubauen – wird Google das – NULL interessieren….
Gruß Arthur
Hey Arthur,
dir vielen Dank für deinen Kommentar. Ich war früher beruflich auch mehr unterwegs. Da hätte ich mir die Bewertungen gewünscht. 🙂
Super, dass du dabei bist und die Community mit sinnvollen Einträgen stärkst. Davon lebt ja letztlich das Netzwerk. Und Level 6 ist schon eine Hausnummer. Das muss man erst einmal schaffen.
Viel Erfolg weiterhin und viele Grüße
Stefan aka Stef
Hallo an alle!
Ich bin zwar noch kein Local Guide, überlege mir aber einer zu werden.
Ich bin täglich viel in Berlin unterwegs und könnte einiges „einrichten“.
Allerdings habe ich Bedenken, ob ich mit der Datensamlerei jemandem evtl. schaden könnte? Das will ich auf keinen Fall! Google ist ja jetzt bereits unkontrollierbar geworden.
Was denkt ihr?
Dann mal los, die Community wird’s freuen. 🙂 Dann sammelst du sicher auch schnell einige Punkte.
Die Frage mit der Datensammlerei verstehe ich nicht ganz. Wem außer dir selbst soll das schaden? Und was hast das mit der Unkontrollierbarkeit zu tun?
Die Frage mit der Datensammeler verstehe ich auch nicht so ganz.
Wem sollte das schaden, wenn man das Café von Oma Erna im Internet bekannt macht und Bewertungen erstellt.
Ich habe schon häufig erlebt, dass langjährig ansässige Gaststätten oder Betriebe keine Internetseite haben und somit auch nicht im Internet präsent sind. In der heutigen Zeit in Teilen fatal, da Kunden nicht wissen, dass es z.B. das Café, den Dachdecker, das Restaurant überhaupt gibt. An einen Google-Business-Account denken viele Betreiber gar nicht, um selbst ihren Betrieb in GoogleMaps bekannt zu machen.
Wenn man als Local Guide den Ort erstellt und oder Bewertungen hinterlässt nutzt dies am Ende doch allen Seiten. Wichtig ist, dass man nicht zur eine Bewertung allein mit Sternen macht, sondern auch was dazuschreibt. Das gilt bei postiven Bewertungen genauso wie bei negativen.
Nach meinem letzten Amrum-Urlaub habe ich z.B. auf Basis der schon existierenden Webseite (weg. Adresse, Öffnungszeiten, Tel.Nr.) auch das Restaurant „De Strunluuker“ als Ort in GoogleMaps erstellt.
Genau so ist es. Ich bin über die Bewertungen Anderer erst auf tolle Locations aufmerksam geworden. Und so scheint es, dass mein neuer Eintrag ebenfalls gut ankam. Nicht nur weil er der einzige war bzw. ist, sondern weil er der erste war.
Wir Menschen lassen uns definitiv von diesen Einträgen beeinflussen. Meistens positiv 🙂